Blue Moon Belgian White 2011

Belgisches Witbier/Blanche

Blue Moon Belgian White-Klon

für L Ausschlagwürze

bei % Sudhausausbeute

Erstellt von: DevilsHole82 am 05.02.2021

Stammwürze: 13% | Bittere: 15 IBU | Farbe: 7 EBC | Alkohol: 6.1 %

Blue Moon Belgian White ist eigentlich kein typisches belgisches Wit, sondern eine amerikanische Interpretation eines Weissbiers. Mehr ein amerikanisches Weissbier (American Wheat) mit belgischem Einfluss. Samtig, leichtes Mundgefühl. Fruchtig in der Nase. Ausgesprochen spritzig macht es Lust das Glas in einem Zug zu leeren. Dieses Rezept ist die von Blue Moon angepasste Rezeptur von 2011. Malzbetont, mit vollerem Körper. Wer lieber die trockene, leichtere "alte" Variante bevorzugt gibt in der Suche "Blue Moon" ein und wählt das 1990er Rezept.

Brauwasser

Hauptguss:

25 L

Nachguss:

18 L

Gesamt:

43 L

Schüttung

Bohemian Pilsener:

3210 g (50%)

Weizenmalz hell:

2570 g (40%)

Haferflocken:

640 g (10%)

Gesamt:

6.42 kg

Maischplan:

Einmaischen:

55 °C

1.Rast:

52 °C für 1 min

2.Rast:

67 °C für 60 min

Abmaischen:

78 °C

Würzekochen: ?

Würzekochzeit:

75 min

Hallertauer Mittelfrüh (Vorderwürze):

52.8 g % α-Säure

Koriander, indisch, ganz:

23 g für 10 min mitkochen

Irish Moss:

5 g für 9 min mitkochen

Valencia Orangenschale:

75 g für 5 min mitkochen

Hefenahrung:

4 g für 4 min mitkochen

Gärung und Reifung:

Hefe:

Safale S-04

Gärtemperatur:

18 °C

Endvergärungsgrad:

74%

Karbonisierung:

6.5 g/l

Anmerkungen des Autors zu diesem Rezept

- Wasseraufbereitung auf RA=0°dH
- Maischen: Nach dem Einmaischen sofort langsam (1°C/Min.)auf 67°C heizen.
- geläutert wurde über 5% Reishülsen
- frische Valencia-Orangen (Citrus sinensis Valencia) sind relativ schwierig zu bekommen, daher verwende ich "Sinaasappelschil klein" von Pit&Pit aus Belgien
- nach der Hauptgärung ins KEG abgefüllt und mit Haushaltszucker zur Nachgärung aufgespeist
- die S-04 sedimentiert sehr stark, daher vor dem Ausschenken das Fass aufschütteln

Hefe:
- Alternative Hefe: Kveik Voss. Damit bekommt man nach ein sehr schönes und kräftigeres Orangenaroma. Mit dieser Hefe sollte das Bier auch sehr frisch getrunken werden. Die Kveik Voss macht ein schnell trinkbares Bier innerhalb von zwei Wochen. Zu lange sollte man nicht reifen lassen. Dann wird es zunehmend saurer.
- Dieses Rezept wurde von einem ehemaligen Coors/Blue Moon Braumeister auf die aktuelle Version des Belgian White angepasst, damit es etwas vollmundiger wird als die 1990 Variation. Daher auch die S-04. Mir persönlich ist diese Hefe zu "englisch". Daher kann man als weitere Alternative auch die US-05 verwenden. Sie ist neutraler und passt eher zur amerikanischen Interpretation eines Belgischen Bieres. In Kombination mit Bohemian Pilsner Malz hat das Bier trotzdem mehr Körper.

Hier gehts zur alten 1990er Version:
https://www.maischemalzundmehr.de/index.php?id=1090&inhaltmitte=rezept&suche_begriff=Blue%20Moon

Benutzerkommentare zu diesem Rezept

Stuggbrew 05.01.24, 21:39 Uhr
Ist auf der 2024er to brew Liste. Ich finde es immer noch interessant, dass eine US-04 bzw 05 zum Einsatz kommt. Beim Original sogar eine warm vergorene UG. Hast du es auch einmal mit einer klassischen Wit Hefe versucht?
dergrutz 05.06.23, 08:45 Uhr
Hallo, Daniel. Ich habe das Bier vor mittlerweile 3 Wochen wie geplant gebraut. Gärung im Kühlschrank bei 37 Grad, temperaturkontrolliert mit Glühbirne, Ventilator und Inkbird. Die Gärung war nach 3 Tagen durch, 74% scheinbarer VG. Abgefüllt nach 5 Tagen mit etwas CBC-01-Hefe zur Nachgärung bei Raumtemperatur. Nach einer weiteren Woche war auch die Nachgärung durch, dann noch ein paar Tage cold crash. Am Samstag habe ich 3 Kästen auf einer Gartenparty unters Volk gebracht - ausnahmslos begeistertes Feedback vom männlichen wie weiblichen Publikum ("Sehr erfrischend, fruchtig, sommerlich-leicht - extrem partytauglich!"). Von einer übermäßigen Säure keine Rede... Vielen Dank nochmal für die Ratschläge und das tolle Rezept, das sich definitiv nachzubrauen lohnt! Grüße Stefan
DevilsHole82 11.05.23, 12:57 Uhr
Hi Stefan, mit der Kveik Voss muss man ein bisschen vorsichtig sein. Das Bier kann durch den starken Kveik pH-Sturz schnell zu sauer werden. Ich hab damals bei 30°C gären lassen. Höher gehe ich aber generell nicht, da ich Angst vorm Überhitzen des Heizelements im Gärschrank hab. Wenn Du aber sowieso noch 3-4 Wochen Zeit hast, würde ich mit US-05 oder S-04 gären. Das Bier braucht keine lange Reifung und kann wie ein Weizen schon nach 2-3 Wochen getrunken werden. Viel Spaß beim Nachbrauen.
dergrutz 08.05.23, 13:59 Uhr
Hallo, Daniel, danke nochmal für Deine Erklärungen zum Koriander! Ich plane den Sud für dieses Wochenende, soll für eine Party Anfang Juni sein. Wegen der recht kurzen Zeit bis dahin, und weil ich vom von Dir beschriebenen Orangenaroma angefixt bin, werde ich meine Version mit Kveik Voss-Trockenhefe von Lallemand brauen. Geplant sind ca. ein halbes Päckchen (5 g) Trockenhefe auf ca. 23 L, anstellen und vergären bei 37 °C. Das "Kveik-typische" Underpitching (bei mir nicht so extrem) gegenüber klassischen Hefen und die hohe Gärtemperatur, die im Voss-typischen Optimalbereich liegt (laut Hersteller 35-40 °C) sollten hoffentlich den "Orange"-Aspekt gut herauskitzeln. Passt das Vorgehen Deiner Meinung nach, oder hast Du bei Deiner Kveik Voss-Version andere Erfahrungswert sammeln können? Beste Grüße Stefan
DevilsHole82 07.03.23, 20:12 Uhr
Hallo Stefan, Ja, in manchen Rezepten werden die Körner gemörsert. Dadurch wird mir das Aroma aber sehr schnell zu penetrant. Das mag nicht jeder. Ich verwende sie, wie im Rezept beschrieben als "Koriander, ganz". Bin mir nicht mehr sicher, aber ich meine der Brauer von Coors hat auch im US-Forum geschrieben, dass sie die Samen fürs Blue Moon ganz verwendet haben. Grüße, Daniel
dergrutz 07.03.23, 14:00 Uhr
Hallo, in vielen Witbier-Rezepten habe ich gelesen, dass Koriander zwar als ganze Samen (also nicht schon gemahlen gekauft) verwendet wird, dass die Samen aber kurz vor Zugabe zur Würze gemörsert werden. Dient offensichtlich der besseren Aromen Extraktion. Wie sieht es bei diesem Rezept aus? Werden die Samen ungemörsert zugegeben? Vielen Dank! Grüße Stefan
DevilsHole82 09.11.22, 18:44 Uhr
Hallo Unbekannter, Danke für Deine neuen Infos. Ich hab aktuell noch ein Bier mit der WLP840 American Lager in der Gärung. Mit der Erntehefe werde ich wohl mal einen Versuch starten das Blue Moon mit einer Lagerhefe bei obergäriger Temperatur zu gären. Ich werde es mal bei 14-15°C versuchen. Auf der offiziellen Website kann ich aber noch keine Namensänderung sehen. Dort heißt es immer noch "Belgian White".
Zuletzt geändert: 09.11.22, 18:45 Uhr
02.11.22, 08:20 Uhr
Servus zusammen. Kurze Anmerkung von mir. Ich habe die letzten 4 Jahre für Molson Coors gearbeitet und das Bier gebraut. Es heißt mittlerweile Belgian Moon. Soweit bin ich mit allen Angaben und Verhältnissen einverstanden. Auf 25 L würden es sogar 30 g Koriandersamen und 80 g Orangenschale sein. Aber das ist ja nur ein Detail. Stammwürze liegt bei 13,4 °P Was mich am meisten gewundert hat! Dieses Bier wird mit der Coors Lagerhefe untergärig vergoren bei warmen 17 °C. Also es ist und bleibt die amerikanische Interpretation von einem belgischen Weißbier... Beste Grüße
DevilsHole82 20.09.21, 10:15 Uhr
Hallo Bundy, die Mengenangaben sind identisch. Frische Valencia Orangenschale (citrus sinensis Valencia) ist schwer zu bekommen, daher greife ich auf die getrocknete Variante von Pit&Pit zurück. Viel Spaß beim Nachbrauen.
Zuletzt geändert: 20.09.21, 10:15 Uhr
Bundy 17.09.21, 10:34 Uhr
Hallo DevilsHole82, Sehr interessantes Rezept. Kann ich mir auch gut für den Winter vorstellen, weshalb ich es demnächst brauen möchte. Hätte dazu noch eine kurze Frage: Sind die Mengenangaben für die Valencia Orangenschalen identisch zu den Sinaasappelschil, oder verwendest du da weniger/mehr? Beste Grüße
Zuletzt geändert: 17.09.21, 10:34 Uhr
DevilsHole82 25.03.21, 10:48 Uhr
Irish Moss sorgt für ein Koagulieren des Eiweiß in der Würze. Diesen Eiweißtrub kann ich bei der Trubabscheidung einfacher entfernen.Beim Blue Moon möchte ich, wie beim Weissbier oder vielen anderen Bierstilen (z.B. hazy IPA, Kellerbier, Landbier, usw.) eine Hefetrübung im Bier. Keine Eiweißtrübung. Diese Hefetrübung erreiche ich dann entweder durch eine Nachgärung mit Zucker, Speise, Grünschlauchen oder aber durch eine Staubhefe.
Zuletzt geändert: 25.03.21, 10:48 Uhr
Safari-Guide 25.03.21, 10:35 Uhr
Hallo, warum verwendest du Irish Moss, wenn du ein trübes Bier erhalten möchtest?
DevilsHole82 08.02.21, 08:37 Uhr
Das tiefe Einmaischen und sofortige Aufheizen ist eine Quasi-Ferula- und Quasi-Eiweißrast, um genügend FAN (freier Aminostickstoff) bei der Gärung bereitzustellen. Man kann diesen Schritt auch überspringen. Könnte, aber je nach Hefemanagement zu Schwefeln führen. Edit: Ich sehe grad, dass ich versehentlich bei 45°C eingemaischt habe, richtig wäre bei 55°C mit sofortigen langsamen Aufheizen. Ich korrigiere das in den Rezepten.
Zuletzt geändert: 08.02.21, 19:35 Uhr
ralfsteck 08.02.21, 00:39 Uhr
Hallo, warum bei 45 Grad einmaischen und dann heizen? Warum nicht gleich auf 67 Grad einmaischen?