Anmerkungen des Autors zu diesem Rezept
Das Bier wurde mit BIAB (Brew In A Bag) mit dem ganzen Volumen an Wasser (HG+NG kombiniert) direkt eingemaischt.Das Wasser habe ich nur mit NaCl (Kochsalz) und Baugips (Sulfat) 75 ppm Chlorid und Sulfat eingestellt. Passt auch super bei dem Rezept. Die Restalkalität habe ich so belassen, weil die Kveiks den pH Wert sehr weir runterziehen. Deshalb lasst die Milchsäure einfach weg, wenn ihr Wasser ab 9dH habt.
Bei den Malzen wollte ich eine aromatische, leicht nussige und getreidige Grundlage schaffen. Deshalb eine Mischung aus gleichen Teilen Wiener Malz und das Golden Promise Pale Malt (rein vermälzte Gerstensorte aus UK). Um die Farbe ins rötliche bekommen habe ich eine Mischung aus Best Special X und einem leichteren Chocolate Malt, dem Pale Chocolate genommen. Dadurch hat das fertige Bier einen ganz leichten Touch von Kafee und Zartbitterschokolade. Ist aber wirklich nur sehr dezent, also keine Angst :D
Als Hopfen zum Bittern den Polaris gewählt, natürlich wegen der 19% Alpha. Als Aromahopfen wollte ich den Willamette ausprobieren, da der ähnlich dem Fuggles sein soll, aber mit einem Touch mehr Fruchtigkeit.
Um die Fruchtigkeit weiter zu betonen, aber auch nicht das Malz komplett aus dem Ring zu werfen habe ich mich für die Omega Yeast Hothead (Stranda) Kveik enstchieden. Durch die Hefe kommen ins Bier leichte Aromen von Honig und überreifer Mango dazu, die aber tatsächlich die anderen Zutaten nicht übertrumpfen. Außerdem sedimentiert die Hefe gut und man hat schnell ein klares Bier.
Insgesamt ist das Bier sehr ausbalanciert, mild und einfach gestrickt (obwohl sich das hier möglicherweise anders ließt :D )
Die höhere Maischetemperatur hat für einen niedrigeren SeVG gesorgt, was die Vollmundigkeit steigert. Auch ohne Haferflocken hat man einen leicht cremigen Körper und eine Cremefarbene, langanhaltende Schaumkrone. Die Bittere ist moderat und bindet sich schön ins Bier ein.
Die Farbe ist auch echt überraschend gut geworden! Besonders bei Tageslicht kommen schöne rote Akzente durch, die natürlich stiltypisch sind. Auch im Vergleich mit einem Kilkenny passt die Farbe perfekt (siehe Foto, meins ist links, Kilkenny rechts)
Also braut es gerne nach, würde mich freuen zu hören wie ihr das Rezept findet!

Benutzerkommentare zu diesem Rezept
olivenbert
13.01.25, 01:46 Uhr
Vielen Dank für das Rezept. Wollte es schon lange mal nachbrauen, aber hatte den ersten Sud vor knapp 2 Jahren voll in den Sand gesetzt und so dauerte es bis heute für den nächsten Versuch. Ich hab das Rezept einigermaßen abgewandelt, um meine vorhandenen Rohstoffe aufzubrauchen. Übernommen habe ich die Basismalze (zu gleichen Teilen MO und Wiener) und die Hefe (Hothead). Mein Ansatz sieht insgesamt wie folgt aus:
47% Maris Otter (6 EBC, Muntons)
47% Wiener (8 EBC, Bindewald)
2% Crystal 150 (165 EBC, Warminster)
2% Crystal Extra Dark (475 EBC, Simpsons)
1% Sauermalz (3.5 EBC)
1% Chocolate Wheat (1000 EBC , Weyermann)
Ich habe vergessen, dass Brewfather die EBC systematisch unterschätzt und jetzt im Nachhinein festgestellt, dass ich bei 30 EBC lande.
16 IBU Perle (8%, 6g) 20 Minuten kochen
4 IBU Fuggle (3.5%, 3g) & East Kent Golding (5.8%, 3g) 5 Minuten kochen
2 IBU Fuggle (3.5%, 3g) & East Kent Golding (5.8%, 3g) im Whirlpool bei 80 Grad
Damit komme ich auch auf 22 IBU
Unser Wasser hier in der Bamberger Gegend ist relativ hart. Ich habe es zu 50% mit einsalztem Wasser verschnitten, mit CaCl2 und CaSO4 aufgesalzt, und wollte leicht sulfatlastiger landen, als du es beschrieben hattest. Die geringe Sauermalz habe ich mit in die Schüttung gepackt um in Richtung eines Maische PHs von 5.5-5.6 zu kommen. Ich wollte wegen der Kveik nicht zu niedrig kommen, konnte aber auf ein wenig Sauermalz fürs Maischen nicht verzichten. Danke für den Tipp neulich ;-)
Mein Wasserprofil war am Ende
Ca2 115 ppm
Mg2 21 ppm
Na 26 ppm
Cl 97 ppm
SO4 131 ppm
HCO3 191 ppm
Der Brautag ist super gelaufen. Alle Berechnungen gingen auf. pH passte, ich hatte sehr schön klare Würze und am Ende nach 20 Minuten 10.4 Grad Plato im Gäreimer. Angestellt habe ich nach 3.5h bei 30 Grad. Dann noch 30 Minuten sauber gemacht und damit war der Brautag zu Ende. Schneller war ich noch nie. Vielen Dank für dieses sehr feierabendtaugliche Rezept. Bin gespannt wie die Hothead jetzt läuft. Werde auf jeden Fall berichten, was aus dem Sud wird.
stefan.nepf
13.10.24, 11:05 Uhr
Hab das Remote Red Ale in meinem Grainfather nachgebraut und war super zufrieden damit. Ich hatte statt Golden Promise auch Standard Pale von Steinbach benutzt.
Ansonsten ist das Bier von der Aromatik, wie im Original beschrieben, sehr ausgewogen und vollmundig. Meine Variante wurde leider nicht ganz so klar, was die schöne Farbe nicht so sehr zur Geltung kommen lies.
Trotzdem - eine klare Nachbrauempfehlung! Danke für die tolle Vorlage.
Zuletzt geändert: 13.10.24, 11:05 Uhr
Malzundhopfen
04.12.22, 17:37 Uhr
Mittlerweile habe ich das Rezept zum fünften Mal gebraut und habe natürlich immer mal wieder ein paar kleine Details geändert. Zum Beispiel habe ich das Maris Otter durch reguläres Pale Ale Malz ersetzt, das hat tatsächlich auch gut funktioniert. Es war vielleicht etwas weniger nussig, insgesamt dennoch ein gutes Bier. Dann habe ich auch die Oslo und Hornindal Kveik bei verschiedenen Suden ausprobiert. Die Oslo war viel zu clean, die Hornindal hat in dem Rezept sehr gut funktioniert, auch wenn sie sich tatsächlich eher im Hintergrund gehalten hat. Auch die Hopfen habe ich zum Beispiel mit Challenger, einer klassischen britischen Sorte ausgetauscht. Hat sehr gut gepasst. Wer also das Bier mit ner anderen Kveik brauen möchte kann das auf jeden Fall machen. :-)
Zuletzt geändert: 04.12.22, 17:37 Uhr
Tille1987
30.11.21, 23:01 Uhr
Ich hatte das Rezept im Sommer nachgebraut, mit ein paar Änderungen. Leider hab ich das Golden Promise zu dem Zeitpunkt nicht bekommen, wurde ersetzt durch Maris Otter. Das Special X würde durch Special W und Willamette durch EKG ersetzt.
Am Ende kam trotzdem ein sehr leckeres Bier raus. Gerade die Ester von der Hefe fand ich echt beeindruckend. Ich würde das Rezept jederzeit wieder brauen, klare Empfehlung.
Nidoskal
12.08.21, 20:53 Uhr
:-) sehr gut... könntest du mir noch die Frage unten beantworten ob du bei deinem Rezept eine lutra oder hornindal als alternative Hefe vorstellen kannst?
Vielen Dank und liebe Grüße
Malzundhopfen
08.08.21, 06:50 Uhr
Nidoskal
Dankeschön, schmeckt auch so gut
Nidoskal
20.07.21, 18:12 Uhr
Das sieht soooo gut aus! Da ich grad ne Omega yeast hornindal da hab, wie denkst du würde das anstelle der hothead passen... tendenziell bestimmt fruchtiger, oder blöde Idee? Oder was zurückhaltenderes wie lutra?
Vielen Dank und Grüße
Malzundhopfen
24.03.21, 20:35 Uhr
Batbrew, ich maische Röstmalze immer von anfang an mit ein :)
batbrew
24.03.21, 19:37 Uhr
Moin, hast Du das Best Special X und das Pale Chocolate Malz von Anfang an mit eingemaischt oder zum Schluss 15 min.?
Gruß Christian
Malzundhopfen
02.03.21, 06:24 Uhr
Todtwart, du kannst einfach bei 32°C die Würze ausschlagen, Hefe anstellen und dann ne Decke um den Gäreimer wickeln. Die Gäraktivität sorgt dann dafür, dass die Temperatur während der Gärung gehalten wird. Ansonsten kannst du natürlich auch einfach nur bei Zimmtertemperatur vergären. Das ist ja das tolle an Kveik, du brauchst keine temperaturgesteuerte Gärführung. :-)
Zuletzt geändert: 02.03.21, 06:24 Uhr
Todtwart
05.01.21, 21:18 Uhr
Mal eine dumme Frage wie hast du das mit den 32° Gärtemperatur hinbekommen ist ja jetzt nicht grad Zimmertemperatur
MFG Max
Zuletzt geändert: 05.01.21, 21:18 Uhr
Malzundhopfen
29.09.20, 15:11 Uhr
Danke ManneS!
Ja, ich bin auch super happy damit, wie es geworden ist. Also für n Herbst / Winter auch n leckeres Bier, irgendwie kann man dass das ganze Jahr über trinken :-D
ManneS
29.09.20, 13:37 Uhr
Wow, die Farbe ist ja sensationell!
Könnte mir vorstellen , mich von Deinem Rezept inspirieren zu lassen, die Idee mit dem Chocolate Malz find ich gut ... vlt. also doch ein Red Ale für den Winter? Eigentlich wars ja anderes geplant ...
Grüße
Zuletzt geändert: 29.09.20, 17:41 Uhr