Simple NEIPA

India Pale Ale (NEIPA)

für L Ausschlagwürze

bei % Sudhausausbeute

Erstellt von: Aenic am 25.11.2020

Stammwürze: 16.3% | Bittere: 25 IBU | Farbe: 8 EBC | Alkohol: 6 %

Ein New England IPA, dass einfach, fruchtig und nicht bitter ist. Schmeckt nicht nur IPA-Trinkern!

Brauwasser

Hauptguss:

28 L

Nachguss:

0 L

Gesamt:

28 L

Schüttung

Pilsner Malz:

4.3 kg (72.9%)

Gerstenflocken:

0.6 kg (10.2%)

Hafermalz (Naked Oats):

0.6 kg (10.2%)

Spitzmalz:

0.4 kg (6.8%)

Gesamt:

5.9 kg

Maischplan:

Einmaischen:

55 °C

1.Rast:

67 °C für 75 min

Abmaischen:

78 °C

Würzekochen: ?

Würzekochzeit:

60 min

Galaxy (70C Whirlpool, 10min):

75 g % α-Säure Whirlpool

Mosaic (70C Whirlpool, 10min):

75 g % α-Säure Whirlpool

Irish Moss:

4 g für 15 min mitkochen

Hefenahrung:

2 g für 10 min mitkochen

Gärung und Reifung:

Hefe:

Wyeast #1318 London Ale III

Stopfhopfen:

15 g Galaxy (2,5 Tage)

45 g Galaxy (1,5 Tage)

60 g Mosaic (1,5 Tage)

Gärtemperatur:

19 °C

Endvergärungsgrad:

72%

Karbonisierung:

4.3 g/l

Anmerkungen des Autors zu diesem Rezept

Der Versuch eines simplen New England IPA mit nur zwei Hopfen: Mosaic und Galaxy. Der Fokus liegt hier auf einer sehr geringen
Bittere und hoher Fruchtigkeit, das nicht nur IPA-Trinkern schmeckt. Die Farbe geht Richtung Mango/Maracujasaft.

Rezeptdetails:

Gebraut im BIAB-Verfahren, kein Nachguss. Um das NEIPA so hell wie möglich zu bekommen (Stichwort Oxidation), habe ich als Basismalz Pilsner genommen. Für die (leichte) Hazyness und das Mundgefühl sorgen Hafermalz, Gerstenflocken und Spitzmalz.

Die erste und einzige Hopfengabe erfolgt erst im Whirlpool bei 70°C für 10 Minuten, Nachisomerisierungszeit daher Null Minuten.
Nach dem Kochende wurde mit einer Kühlspirale die Würze auf 70°C gekühlt, und wieder geheizt, um die Temperatur zu halten. Laut BeerSmith ergibt das 7,7 IBU. Die gefühlte Bittere jedoch geht in Richtung 25 IBU, daher kommt kein Hopfen in der Kochphase zum Einsatz. Danach wird die Würze auf Anstelltemperatur gekühlt und ins Gärfass geschlaucht. Das Hopfenseihen war Pain in the Ass vom Feinsten, trotz Einsatz einer Hopspider. Bei Bieren mit weniger Hopfen habe ich schon erfolgreich auch den Trub mitgeschlaucht, das würde ich jedoch bei solchen Mengen nicht machen, da es nachteilig für den Gärverlauf sein kann.

Angestellt wurde mit der Wyeast #1318 London Ale III. Es wurde ein 1,2L Starter gemacht, dadurch änderte sich die Stammwürze auf 15,4%. Mit einem sEVG von 72% ergibt sich ein ABV von 6%. Die Gärführung erfolgte kontrolliert im Kühlschrank: die ersten drei Tage bei 19°C, danach für weitere drei Tage bei 21°C. Anschließend Cold Crash bei ca. 1,5°C für zwei Tage.

Das Dryhopping-Schema war wie folgt (Zeitangaben nach Gärbeginn):

Verhältnis: 5,7g/L

15g Galaxy nach 1,5 Tagen, Dauer: 2,5 Tage
45g Galaxy nach 2,5 Tagen, Dauer: 1,5 Tage
60g Mosaic nach 2,5 Tagen, Dauer: 1,5 Tage

Der Hopfen dazu kam in Hopfensocken und Hoptube, als kleine Versicherung gegen Hopburn.

Abgefüllt wurde in 0,5L Bügelflaschen. Diese lassen sich bequem direkt verschließen, um den Sauerstoffeintrag zu verringern.
Der CO2-Gehalt wurde auf ca. 4,3g/L angepeilt (könnte nächstes Mal etwas mehr sein, so 4,5-6). Aufgespeist mit Traubenzucker. Nach ca. 5 Tagen Nachgärung bei ~20°C kamen die Flaschen in die Kühlung bei 3°C, um das Bier frisch und die Oxidation niedrig zu halten.

Das Wasserprofil ist ein sehr wichtiger Aspekt für diesen Stil, auf diese Werte habe ich das Brauwasser eingestellt:

Calcium: 103,6 mg/L
Magnesium: 27,4 mg/L
Natrium: 20,7 mg/L
Sulfat: 94,3 mg/L
Chlorid: 142,3 mg/L

Chlorid/Sulfat-Verhältnis ist 1,5:1 -> um nicht zu sehr die Hopfenbittere zu betonen.

Mit Milchsäure wurde die Restalkalität auf -3dH eingestellt.

Nun zu den für mich wichtigen Learnings beim Brauen eines NEIPA:

- Der Hopfen muss so frisch wie möglich sein und immer im Tiefkühlfach gelagert werden.
- Ein NEIPA ist Hazy, man muss es aber nicht darauf anlegen. Meine Einbildung hier ist: Je trüber, desto schlimmer sieht die Oxidation aus.
- Nur Hopfen im Whirlpool reicht vollkommen für eine dezente Bittere aus, IBU-Bittere und wahrgenommene Bittere sind zwei Paar Schuhe.
- Frisch trinken! Eins der wenigen Biere, die man sofort nach der Nachgärung trinken kann. Reifen/Lagern in Flaschen ist schwierig, wenn man nicht Sauerstofffrei arbeiten kann.
- NEIPA nach der HG nicht umschlauchen. Dryhop vorher rausnehmen, 1-2 Tage Cold Crash, dann per Abfüllröhrchen in die Flasche funktioniert wunderbar. Kein nennenswerter Hopburn mit dieser Methode.

Credit und Shoutout an sudlachs für sein Rezept TAG TEAM IPA hier auf MMuM. Von ihm habe ich die Inspiration, mich wieder an das Thema NEIPA zu setzen.

Das hier ist mein erstes öffentliches Rezept. Über Anregungen, Verbesserungen und Fragen freue ich mich.

Benutzerkommentare zu diesem Rezept

Aenic 14.01.24, 09:22 Uhr
Hi rakader, habe gerade in Beersmith nachgesehen: Es berechnet tatsächlich 7,7 IBU bei diesem Rezept. Beide Hopfen für 10 Minuten bei 70°C Whirlpool. Habe dazu diese Infos gefunden: https://beersmith.com/blog/2019/12/18/hop-utilization-in-the-whirlpool-for-beer-brewing/
Zuletzt geändert: 14.01.24, 09:23 Uhr
rakader 14.01.24, 01:32 Uhr
Die Angabe zu Beersmith ist nicht richtig: Die IBU-Berechnung ist beim Ausschlagen (Whirlpool) wie in anderen Brauprogrammen auch deaktiviert. Ab 80 °C und weniger gibt es keine Isomerisierung (Bitterung) mehr. Dein NEIPA hat also 0 IBU. Etwas anders ist es bei Flame out (Kochende).
Aenic 01.01.22, 11:14 Uhr
Hi Krokus, das Irish Moss lasse ich mittlerweile weg. Es hat aber bei diesem Rezept kein klares Bier bewirkt. Das Bier wurde nicht mega hazy, es war so ein Mittelding. Für meine NEIPAs habe ich mittlerweile eine neue, (für mich) besser funktionierende Schüttung, die ein schönes trübes Bier ergibt und auch der Oxidation entgegenzuwirken scheint. Werde das Rezept die Tage mal ergänzen und aktualisieren. Frohes Neues euch allen! :)
Krokus 27.12.21, 16:24 Uhr
Wie ist das mit dem Irish Moss? Ich habe es bei einem aehnlichen Rezept verwendet und dann wurde es ein voellig klares NEIPA, im Geschmack einwandfrei, aber eben klar.