Norweger - Fieldhouse Kviek-Ale

Kveik

für L Ausschlagwürze

bei % Sudhausausbeute

Erstellt von: Graveyard am 11.02.2022

Stammwürze: 12% | Bittere: 26 IBU | Farbe: 28 EBC | Alkohol: 5.1 %

Kveik-Ale unter Einsatz diverser Aromahopfen mit Basismalze Pilsner und Münchner Malz. Die eingesetzte Voss Kveik produziert Aromen von Orangen und Zitronen. Das tropische Aroma der Hefe passt gut zu den modernen Craft-Hopfen und die schnelle Gärung und Reifung ermöglicht es, das Bier sehr frisch zu trinken.

Brauwasser

Hauptguss:

19 L

Nachguss:

18 L

Gesamt:

37 L

Schüttung

Pilsner Malz:

1.22 kg (22.5%)

Münchner Malz:

3.71 kg (68.3%)

CaraPils:

0.25 kg (4.6%)

Caramünch II:

0.25 kg (4.6%)

Gesamt:

5.43 kg

Maischplan:

Einmaischen:

58 °C

1.Rast:

56 °C für 10 min

2.Rast:

62 °C für 55 min

3.Rast:

72 °C für 25 min

4.Rast:

78 °C für 5 min

Abmaischen:

78 °C

Würzekochen: ?

Würzekochzeit:

75 min

Chinook:

19.5 g % α-Säure 75 min

Simcoe:

9.9 g % α-Säure 15 min

Amarillo:

24 g % α-Säure 5 min

Nelson Sauvin:

20 g % α-Säure Whirlpool

Gärung und Reifung:

Hefe:

LaBrew Premium Series - Kveik Ale Yeast Voss

Stopfhopfen:

25 g Mandarina Bavaria

Gärtemperatur:

30 °C

Endvergärungsgrad:

78%

Karbonisierung:

4.5 g/l

Anmerkungen des Autors zu diesem Rezept

Kveik-Hefe:
Kveik hat außergewöhnliche Eigenschaften wie sehr warm zu vergären ohne Fehlaroma zu produzieren. Die Voss Kveik kann ohne Probleme bei bis zu 42–43°C gären. Andere Kveiks bevorzugen niedrigere Temperaturen, aber meist 30°C und höher. Ebenso auffällig ist die Gärgeschwindigkeit. Schon innerhalb von ein bis zwei Stunden war eine sichtbare Aktivität bemerkbar. Eine komplett vergorene Würze von 6–9% innerhalb von 36 Stunden ist nicht außergewöhnlich und konnte auch bei meinem Sud verfolgt werden. Und da die Kveiks nur sehr wenige Fehlaromen produzieren ist dieses Bier bereits nach 3 Wochen perfekt trinkbar. Die eingesetzte Voss Kveik produziert Aromen von Orangen und Zitronen. Das tropische Aroma der Hefe passt gut zu modernen Craft-Hopfen und die schnelle Gärung und Reifung ermöglicht es, das Bier sehr frisch zu trinken.

Einstellung der Gärtemperatur:
Der Ferminator ist eine Isolierbox mit einer speziellen Temperaturregelung. Angeliefert in einfache Syrodurelemente, die mittels Nut-Feder zusammengesteckt werden können. In diese Box kann ein Gärbehälter bis 30l im Standard eingestellt werden. Auf einer Seite befindet sich ein Regelelement mit Temperaturmessung und einem speziellen Peltierelement zur Kälte- und Wärmeerzeugung in einem Bauteil.
Der nach Jean Peltier benannte Peltier-Effekt basiert auf der Erkenntnis, dass ein Stromfluss, welcher an, in bestimmter Folge, angeordnete Halbleiter angelegt wird, einen Temperaturgradienten erzeugt. Ein sog. Peltier-Modul kann demnach durch Anlegen einer elektrischen Spannung als Wärmepumpe fungieren.
Wird an ein Peltier-Element eine Spannung angelegt, so wird eine Seite abgekühlt, während sich gleichzeitig die gegenüberliegende Seite erwärmt. Durch einfaches Umpolen der Versorgungsspannung wird die Heiß- und die Kalt-Seite des Peltier-Elements vertauscht. Der Luftaustausch erfolgt mittels innen und außen angebrachten Ventilatoren, welche dann den Innenraum des Ferminators entweder heizen oder kühlen, abhängig von der eingestellten und gemessenen Temperatur des Innenraumes der Gärbox.
Deshalb kann der Ferminator auch universal zur Gärung untergäriger und obergäriger Biere mit sehr genauer Temperaturregelung eingesetzt werden.
Allerdings ist die Energieeffizienz dieses Effektes bei weitem nicht so gut wie z.B. bei einer Kühlung mittels Kältekompressor und findet industriell nur begrenzt Einsatz. Aber hier für dieses Spezialbier genau richtig und auch richtig gut, da die eingestellte Temperatur von 30°C bei der Hauptgärung exakt und konstant eingehalten wurde.

Das Rezept:
Auch die Rezeptfindung diesmal was Besonderes, da erstmals bei mir kein direktes Rezept Pate gestanden hat und selbst entwickelt wurde. Die Hefe war gesetzt, als Basis-Malz sollte Pilsner Malz verwendet werden, ergänzt mit Münchner Malz (da nicht ausreichend Pilsner mehr da war) und etwas Carapils (Vollmundigkeit, Schaumstabilität, Karamellnote) und Caramünch II (Bernsteinfarbe, Verbesserung Mundgefühl). Restalkalität 0°dH mit Milchsäure hat sich bewährt, bei den Hopfen sollte nicht gegeizt werden und was an besonderen Aromahopfen da ist auch verwendet werden. So gelangten hier 5 Aromahopfen zum Einsatz: Chinnok, Simcoe, Amarillo, Nelson Sauvin sowie Mandarina Bavaria als Stopfhopfen um ein Vergleichsbier zu Stefans Raabatz zu kreieren. Rein in den kleinen Brauhelfer, etwa 5% Alc. Geplant und fertig war das erste, selbst aufgestellte Rezept. Durch die hinterlegten Kveik-Rezept in MaischeMalzundmehr hab ich mir ein paar Inspirationen bei den Handvoll hinterlegten Kveik-Rezepten geholt und das war’s dann.

Der Sud
Am 23.01 morgens ging’s los. Rezept komplett mit Gärung ins BierBotBrick und – durchaus mittlerweile mit etwas Routine ging der Sud leicht von der Hand. Alles funktionierte prächtig, lediglich die Vorhersage der geplanten Stammwürze mit den entsprechenden Mengen hat wieder mal nicht geklappt und ich musste mit ca. 4 l nachverdünnen. Abkühlen auf 30°C, Hefe rein, ab in den Ferminator und nach 3h: Inferno im Gärbehälter! Intensive Gärung, Schaumberge und bereits mit der Ispindel eine sichtbare Abnahme der Stammwürze zu sehen. Diese Hefe geht ab wir Schmidts Katze. Nach 3 Tagen fertig vergoren, Stopfhopfen dazu und weitere 3 Tage Reaktionszeit für den Hopfen. 6 Tage nach Anstellen mit Speise abgefüllt und wiederum 7 Tage bei 20°C Nachgärung. Nun, ca. 3 Wochen nach dem Braudatum ist das Bier bereits trinkbereit und auch sehr lecker.

Etikett und Artwork:
Hier wurde ich von Tochter Moni gefragt, welches Bier das nun ist. Ich: Norwegisches Spezialbier mit Spezialhefe, Land der Fjorde, Elche, etc.. Moni: Norweger bzw. Norwegisches Fjordpferd mit Norwegerpulli. Umgesetzt und ziert so das Etikett von Sud No. 28 erstmal ein Pferd. Sehr hübsch!


Benutzerkommentare zu diesem Rezept

Graveyard 13.02.22, 01:33 Uhr
Auf alle Fälle ein cooles Gerät, da es auch Heizen und Kühlen kann, auch die Temperatur wird sehr genau gehalten (+/- 0,5°C)
Zuletzt geändert: 13.02.22, 01:35 Uhr
RobertG 12.02.22, 15:31 Uhr
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung! Den Ferminator kannte ich zuvor nicht und bin jetzt am Überlegen mir einen zu kaufen.