Anmerkungen des Autors zu diesem Rezept

Es gibt durch die fixen Eingabemasken in der Rezeptbeschreibung einige Besonderheiten zu beachten. 1:1 übernehmen klappt ja eh nie und sollte für die eigene Anlage nachgerechnet werden:

Die Sudhausausbeute ist voraussichtlich höher anzunehmen als bei euch üblich (+4 bis +5% schätze ich). So war es zumindest bei mir mit den Zutaten. Haltet mal mehr Nachgusswasser bereit ;-). Beim Vorverkleistern werdet ihr auch ein kleines bisschen Wassermenge verlieren - das habe ich im Nachguss schon berücksichtigt.
Ich empfehle Brauerei Maisgrieß (z.B. von Pfalzmalz). Das ist spezieller Maisgrieß mit hohem Extrakt und niedrigem Fettgehalt.

Wasserprofil!
--> Calcium=45.9, Magnesium=9.2, Sulfat=48.8, Chlorid=76.3, RA °dH=-7.7, Maische-pH=5.5

Vorverkleistern vom Maisgrieß (vor dem eigentlichen Maischplan)!
-> Maisgrieß mit einem kleinen Teil des Pilsner Malzes und einem ersten Teil vom Hauptguss einmaischen. Ich habe so 15% vom Maisgrießgewicht als Zielmenge des PiMa genommen (z.b. 1000g Maisgries + 150g PiMa). Wassermenge würde ich mal beschreiben als ausreichend, damit es im Kessel funktioniert. Anteilig könnte man ansetzen 100-500% vom Maisgrießgewicht als Wassermenge (z.b. 1000g Maisgries in 3L Hauptgusswasser). Nun also mit den genannten Mengen einmaischen und auf 70°C erhitzen. 10-15 Minuten rasten. Danach für 30 Minuten kochen. Danach kann das restliche kalte Hauptgusswasser dazu und ihr könnt die restlichen Zutaten mit einmaischen. Danach gemäß dem eigentlichen Maischplan.

Hopfen & Nachisomeriezeit!
--> Ich kühle bis 80°C nicht aktiv runter, was mir in dem Beispiel der Rezeptdaten eine Nachisomeriezeit von ~40Min beschehrt. Das ergibt eine gefühlte Erhöhung der Kochzeit von ~22Min in der Hopfenberechnung. So habe ich einen schönen Trubkegel und nach dem Schlauchen in den Gärbottich kühle ich dort aktiv runter auf Anstelltemperatur. Wer direkt kühlen möchte muss die Hopfengaben entsprechend anpassen, damit ca. 17-18 IBU getroffen werden. PS: Das Bier verträgt auch ein paar IBU mehr...

Hefe und Gärführung!
--> Ich habe das ganze mit einem Blend aus einer ordentlichen Menge WLP800 Erntehefe und einer Packung Nottingham bei 10°C angestellt. Dann ging das schon zügig voran und nach >4 Tagen habe ich auf 12°C erhöht. Weitere 5-6 Tage später habe ich auf 14°C erhöht und es fertig laufen lassen. Dann noch 2 Tage cold crash und das wars...
Und ja, die Notti wird zu Beginn wenig zu melden gehabt haben. Mir war es wichtig das schön clean zu haben und ich bin halt eher UG Brauer. Aber mit 12-14grad zu starten wäre bestimmt auch OK gewesen ;-).

Meine Karbonisierung lag so bei 5.3 g/L. Wer es weniger spritzig mag kann natürlich etwas runter gehen. Unter 5g/L würde ich in dem Fall aber eigentlich nicht gehen.

Ich würde es nach der Nachgärung noch 4 Wochen reifen und klären lassen (Geschmackssache) - dann ist es bereit für den Einsatz im Garten :-).

Viel Spaß mir dem Rezept,
Ivo (S1WL im Hobbybrauerforum)