Scottisch Bitter

Bitter

Belhaven Best-Klon

für L Ausschlagwürze

Erstellt von: The British Pint am 06.01.2024

Stammwürze: 8% | Bittere: 24 IBU | Farbe: 25 EBC | Alkohol: 3.2 %

Bernsteinfarben und schaumstabil kommt das Bier daher. Mit Karamell- und leichten Fruchtnoten geht es im Geruch weiter, um dann mit einem nicht sehr kräftigen, aber merkbaren Geschmack von Karamell, Rosinen und Birnen zu enden. Die Bittere unterstützt das ganze dezent.

Brauwasser

Hauptguss:

12 L

Nachguss:

16 L

Gesamt:

28 L

Schüttung

Golden Promise:

2250 g (88.9%)

Crystal 100:

250 g (9.9%)

Röstmalz:

25 g (1%)

Gesamt:

2.53 kg

Maischplan:

Einmaischen:

72 °C

1.Rast:

67 °C für 60 min

Abmaischen:

67 °C

Würzekochen: ?

Würzekochzeit:

60 min

Bramling Cross:

20 g % α-Säure 60 min

Golding:

5 g % α-Säure 10 min

Fuggle:

10 g % α-Säure 10 min

Gärung und Reifung:

Hefe:

Gozdawa Real Scotland Ale (geerntet)

Gärtemperatur:

22 °C

Endvergärungsgrad:

75%

Karbonisierung:

2.5 g/l

Anmerkungen des Autors zu diesem Rezept

Dies war ein spontaner Versuch, ein Bier mit sehr geringem Alkoholgehalt zu brauen und wurde eins der besten Biere, die ich bisher gemacht habe. Ein Freund wünschte sich zum Geburtstag einen Belhaven-Best-Klon und fand das Bier, das im Pub mit Stickstoff gezapft und bei mir per Hand Pump ausgeschenkt wurde, als dem Original sehr nahe. Ich selbst habe das Original noch nicht getrunken.
Auf dem Foto sehr ihr das Bier links direkt nach dem Zapfen und rechts, nachdem es gesetzt hat. Der Effekt sieht so aus wie beim Guinness.

Mein Wasser wurde leicht mit Calciumchlorid aufgesalzen und mit Milchsäure entkalkt und sah folgendermaßen aus:
Ca: 135 mg/l
Mg: 21 mg/l
Na: 44 mg/l
Cl: 189 mg/l
SO4: 101 mg/l
HCO3: 75 mg/l

Schüttung:
Bei mir kam Crisp Crystal 100 zum Einsatz, das sehr karamellbetont ist. Das Warminster Crystal 150, das in Deutschland leichter zu bekommen ist, ist auch sehr geeignet. Im Original wird wahrscheinlich Crystal 150 verwendet. Zum Einfärben habe ich Carafa II genommen; im Original ist es Black Malt, was aber kaum Unterschied macht. Wichtig ist hingegen Golden Promise als Basismalz, was für den schottischen Touch sorgt.

Hopfen:
Im Original wurde, zumindest in den 90ern, mit Whitbread Golding gebittert. Ich habe Bramling X genommen, weil der da war, im Prinzip geht aber jeder gute englische Bitterhopfen, z.B. Challenger. Im Aroma habe ich Golding und Fuggle im Verhältnis 2:1 zugunsten von Fuggle verwendet, um es etwas ausbalancierter zu haben. Bei mir waren beide Doldenhopfen.

Hefe:
Gozdawa hat mit der Real Scotland Ale eine einzigartige Hefe aus Alloa im Sortiment, die anders schmeckt als die Flüssighefen aus Edinburgh. Damit das Aroma mehr zur Geltung kam als sonst bei Trockenhefen, habe ich die Hefe von einem vorherigen Sud geerntet und per Starter propagiert. Mit einer Startergröße von 0,5l auf 16l Würze sorge ich für ordentlich Aromen.
Die Umgebungstemperatur war 20°C und im Gärbehälter wurde es 22°C warm, was für mein Empfinden keinerlei Fusel erzeugt hat. Dementsprechend kann ich die Temperatur so empfehlen. Damit es nicht wässrig wird ist bei einem so niedrigen Alkoholgehalt der maximale Beitrag der Hefe sehr wichtig!

Ich hatte Probleme mit dem Läutern und kam deshalb nur auf 16l anstatt der erwarteten 19l. Mein Bier schmeckt dadurch unter Umständen voller als ein Bier, was mit höherer Sudhausausbeute gebraut wurde. Berücksichtigt das, wenn ihr eine gute Anlage habt.

Wichtig für einen vollen Geschmack ist auch die Kombination aus niedriger Kohlensäure und viel Schaum. Wer in Flaschen nachgärt, muss sehr schwungvoll einschenken! Bei mir war an der Hand Pump ein Sparkler befestigt, der einen Guinness-artigen Schaum und einen sehr cremigen Eindruck erzeugt.

Links das Bild zeigt das Bier direkt nach dem Einschenken und rechts haben sich die CO2-Bläschen kurze Zeit später, wie beim von Guinness bekannten Effekt, oben gesammelt, um eine sehr feste Schaumkrone zu bilden.

Benutzerkommentare zu diesem Rezept

Pura Vida 24.01.24, 20:25 Uhr
Danke für deine Antwort. Dann weiß ich, was zu tun ist, um die Hefe angemessen einzusetzen.
The British Pint 24.01.24, 11:37 Uhr
Hi Pura Vida, das ist bei so einem leichten Bier schwer zu beschreiben, aber es sind so generell helle Früchte wie Traube und Trockenfrüchte wie Rosine. Nicht so sehr Whisky-artig, wie ich es z.B. von der WY1728 kenne, aber es geht schon in eine ähnliche Richtung. Es sind definitiv nicht einzelne, klare Fruchtaromen wie bei den englischen Hefen. Wenn du die Hefe als Trockenhefe verwendest, wird das Aroma allerdings deutlich zurückhaltender sein. Ich hatte die frisch in einem Stout verwendet und da war die nicht bemerkbar.
Pura Vida 24.01.24, 11:05 Uhr
Hallo Christoph, das Rezept liest sich spannend. Kannst du das Aroma, das die Hefe beiträgt, beschreiben? Ich habe die Hefe auf Lager, aber noch nicht verwendet, da ich nicht weiß, was ich von ihr zu erwarten habe. Ansonsten findet man ja nicht gerade viele Erfahrungswerte. Danke schon mal!