Anmerkungen des Autors zu diesem Rezept
Meine Arbeitsweise mit Kveik ist an nordisches Farmhouse-Ale angelehnt. Bei Raw Ale sollte man sehr sorgfältig und langsam läutern, da eine nachträgliche Korrektur der Stammwürze schwierig ist. Die Würze wird NICHT gekocht (Kochzeit 0 Min. akzeptiert MMuM aber nicht) und bei 32°C Anstelltemperatur im provisorisch mit Isomatte und Decken warmgehaltenen Gärgefäß vergoren. Die Gärung sollte sehr schnell starten und innerhalb weniger Tage durch sein, wobei man am Ende die Temperatur auf warme Raumtemperatur (ca. 23°C) abfallen lassen kann. Nach meiner subjektiven Erfahrung ist es für die gewünschte rapide Gärung am sichersten - entgegen skandinavischen Gebräuchen - einen kleinen 0,5l-Starter zu machen. Wenn die stürmische Phase vorbei ist, den Stopfhopfen für drei Tage hinzufügen.Ich lasse dann ausnahmsweise nicht mehr lange lagern, sondern fülle zügig ab, karbonisiere schwach mit geringer Zuckerzugabe und kühle, wenn die gewünschte Karbonisierung erreicht ist, direkt auf 4°C ab und lagere das Bier dann konstant bei dieser Temperatur. Druckkontrolle mit Flaschenmanometer wird empfohlen! Bei dieser Vorgehensweise sollte das Bier mindestens zwei Monate lang lecker sein und sicher auch noch länger haltbar.
(Auf ähnliche Weise habe ich auch schon ein Grünhopfen-Bier zubereitet; das war auch sehr gut und hat mich veranlasst, eine Art NEIPA mit dieser Methode auszuprobieren.)
Die Werte oben sind zT grob geschätzt, da die einschlägigen Tools nicht gut auf Raw Ales anwendbar sind. IBU-Angabe ist rein subjektives Empfinden, wobei die wahrgenommene Bitterkeit schnell abnimmt.
Ich habe für dieses Rezept unser mineralienarmes Leitungswasser angepasst auf folgende Werte:
Kalzium 102; Magnesium 3; Sulfat 65; Chlorid 135; Natrium 31 (jeweils mg/l).
Entgegen der gängigen NEIPA-Wissenschaft fand ich auch vorangegangene Versuche, bei denen ich mit dem mineralienarmen Wasser gearbeitet habe, gut und lecker.

Benutzerkommentare zu diesem Rezept
Plankton
21.06.23, 22:11 Uhr
Wie im Begleittext schon erklärt, sind die IBUs eine vage subjektive Schätzung. Bei NEIPA ist die Vorgehensweise, nur Whirlpoolhopfung und Stopfhopfen zu verwenden, gängig. Dann lassen sich die IBU nicht auf die übliche Art berechnen. Ferner ist es gerade die Eigenart dieses Rezepts, dass es sich um ein Raw Ale ohne Kochung handelt. Auch die etwas höhere Stammwürze würde ich aus meinen Erfahrungen mit Raw Ale so lassen.
Zuletzt geändert: 21.06.23, 22:12 Uhr
Waikoloa
21.06.23, 15:50 Uhr
Ein schönes Rezept ich würde es allerdings 60 min. Kochen um auf die 30 IBU zu kommen würde ich auch Hopfen z.b. 18 Gramm Hercules gleich bei Kochbeginn reinwerfen. 16% Stammwürze sind mir auch deutlich zu viel 12% sind für mehr als ausreichend.
Zuletzt geändert: 21.06.23, 15:50 Uhr
Gwar
19.06.23, 21:47 Uhr
Ah verstehe
Der gesamte Hopfen kommt sozusagen in den Whirlpool
Muss ich unbedingt ausprobieren
Mein Einkocher bekommt nur mit Mühe die 100 grad
Vielen Dank
Plankton
19.06.23, 19:10 Uhr
Ich läutere in den Einkocher ab, halte bei 78 Grad und gebe den Whirlpoolhopfen, wenn die gewünschte Stammwürze erreicht ist, direkt dazu,so als wäre die Würze gekocht worden.
Zuletzt geändert: 19.06.23, 20:13 Uhr
Gwar
19.06.23, 17:25 Uhr
Hallo
Ich hätte da mal eine Frage
Wann machst du den Wirlpool
Danke im Voraus